Datum | Fakten |
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1206 | Gründung eines Klosters in Prouille (Nähe Fanjeaux) für bekehrte Frauen der Katharer durch Dominicus oder seinen Bischof Diego1 de Acevedo |
1216 | Bestätigung der Ordensgründung durch Papst Honorius III unter der Bedingung, dass eine bestehende Regel angewendet wird. Dominicus wählt die Regel der Augustiner Eremiten1. |
1219 (?) | Nach Pfaff, der sich auf eine Schenkung bezieht, siedelten die Dominikaner vor Esslingen. | 1221 (?) | Niederlassung der Dominikaner im Weiher2. Nach Pfaff, der sich auf eine gemachte(?) Schenkung bezieht, siedelten sie jedoch bereits 1219. | 1233 (?) | laut Halbekann kommen die Dominikaner von Straßburg aus nach Esslingen |
1233 | innerhalb des Mauerringes wird den Dominikanern eine area von der Bürgerschaft zur Verfügung gestellt, mit Beurkundung3 durch König Heinrich |
1255 (?) | belegte (wir haben die Quelle jedoch nicht gefunden) Bautätigkeit an der Kirche4. Vermutete Nutzung des Querschiffes und der Südmauer einer Vorgängerkirche als Sakristei und Südwand des südlichen Seitenschiffes Diese vermutete Kirche soll zisterziensischen Einfluss zeigen (in der Stadt?) Auch der Treppenturm soll diese Vermutung stützen. Nach Bernhardt 1989 (p7) soll der Kirchenbau (unüblich) von Westen aus begonnen sein, um die Altäre dieser alten Kirche lange nutzen zu können. Hinweis auf Katharinenaltar und Grabstätte von Graf Berthold von Urach (1240)5 |
1268 | Sonntag Laetare (29. April), Weihe der Kirche und des Hauptaltares durch Albertus (magnus) Bischof von Regensburg, Weihe von fünf weiteren Altären am Fest Mariae Geburt (8.9.) bzw. dem Sonntag darauf (9.9.). Die Kirche war anfänglich nur über Sakristei und Binnenchor gewölbt. Die Weihenotiz6 stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert. Belege sind laut Bernhadt 1989-2 #31 die Schrift und der Beiname „magnus“, der jedoch, zumindest laut Brockhaus Jubiläumsausgabe 1908 (Albert, Graf von Böllstädt Bd. 1 p 326r), bereits zu seinen Lebzeiten verwendet wurde. |
1480 - 1492 | Wölbung der Laienkirche |
1531 | Einführung der Reformation in Esslingen7, die Klöster werden aufgelöst, die Mönche müssen auswandern oder dürfen die Klöster nicht mehr verlassen8, der „altgläubige“ Gottesdienst wird verboten9. |
1532 | Bildersturm10, (siehe auch8) Dominikaner verlassen Esslingen11. |
1548 - 1552 | Augsburger Interim: Zuweisung der Pfarrkirche St. Dionys und später (1558-1567) der Frauenkirche für (altgläubige) Meßfeiern.12, 13 Anschließend darf nur noch die Marienkapelle im Kaisheimer Pfleghof mit Einschränkungen benutzt werden. |
1552 | der Blitz schlägt in die Kirche ein. Dach und „Turm“ werden beschädigt, die Kirche verfällt zusehends |
1564 | 20.Juni: Verkauf des Predigerklosters14 (durch die Dominikaner) an den Katharinenspital. Zinszahlungen bis 1648, Restschuld 1661 bezahlt. |
1636 | Klage des Ratssyndicus Konrad Kreidenmann über die Profanierung der Klöster15. |
1664 | Gerüchte, die Katholiken wollen beim Kaiser die Rückgabe der Predigerkirche betreiben. Im Jubeljahr zum 100-jährigen Jubiläum des Verkaufs: Renovation (fund raising16) und Restitution als protestantische „neue Kirche“. |
1666 | barocker Dachreiter. |
1667 | vom Syndicus Wagner gestifteter Hochaltar (heute in St. Dionys). |
1794 | Keine Gottesdienste mehr, die Einrichtung (Orgel, Altar) geht an die Frauenkirche über. |
1804 | letzter evangelischer Gottesdienst. |
1804 - 1860 | profaniert. |
1806 | Gründung der katholischen Gemeinde Esslingen mit 29 Filialorten17 Messfeiern erst in der Spitalkirche, nach deren Abriss in der Barfüßerkirche und nach deren Teilabriss schließlich simultan mit der evangelischen Gemeinde in der Frauenkirche. |
1813 | erste Abrisspläne scheitern am erneuten Bedarf als Fouragelager18. |
1827 - 1828 | Umbaupläne für die neue Kirche, der geplante Abriss scheitert am Einspruch des Speisewirtes Mohr. Die Ersatzleistungen hätten den erwarteten Erlös aus dem Abbruch überschritten19. |
1828 - 1832 | Liederhalle für die schwäbischen Liederfeste (Karl Pfaff). |
1830 | die Kirche geht in den Besitz der Stadt über. Umbau des Dachstuhles und der Westfassade, Dachneigung drastisch reduziert20, 21. |
1860 | Verkauf der Kirche an die katholische Gemeinde. |
1860 - 1864 | grundlegende Restauration. Die zerstörten Portale im Westen und Norden wurden nach erhaltenen Bildern und dem Vorbild von Markgröningen wieder hergestellt. Das Innere der Kirche wurde mit Kanzel und Hochaltar neugotisch eingerichtet. |
1864 | erneute Weihe durch Bischof Lipp am 21. August. Die spätgotische Muttergottes wird der katholischen Gemeinde von der evangelischen Frauenkirchen-Gemeinde geschenkt22. |
1964 | grundlegende Renovierung: Entfernung der neugotischen Einbauten, und Einbau neuer Fenster, Bänke, Chorfenster von Prof. Geyer, Orgelempore. |
1966 | Rieger Orgel. |
1968 | 700 Jahre St. Paul, Erhebung zum Münster durch Bischof Leiprecht. |
1988 - 1994 | Sanierung des Baues Innen und Außen: neuer Boden, neue Bänke, Altar, Ambo und Taufstein von Ulrich Rückriem. Während der Restaurierung war die Gemeinde (wieder) Gast in der Frauenkirche. |
2003 | Tauffenster von Prof. Schreiter. |