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Ein weiterer Unterschied zwischen katholischen und evangelischen Kirchen (auch hier meine ich natürlich die Bauten) ist der Gebrauch von Weihwasser beim Betreten und Verlassen des Kirchenraumes. Weihwasserbecken sind stets in der Nähe der Türen angebracht und die Benutzung des Wassers ist eine Erinnerung an die Taufe. Durch die Taufe sind wir in den Körper der Kirche aufgenommen worden und daran erinnern wir uns wenn wir die Hand mit dem geweihten Wasser benetzen und das Kreuz schlagen.

Ich weiß nicht, ob der Brauch auch mit der jüdischen Regel zusammenhängt, beim Betreten und Verlassen eines Zimmers oder des Hauses die Mesusa, eine Art Haussegen, zu berühren, aber es hat für mich eine ähnliche Anmutung.

Dieses Weihwasserbecken ist ein umgebauter Taufstein. Ich vermute er stammt aus der neo-gotischen Periode nach der Wiederweihe der Paulskirche im 19. Jahrhundert. Er steht dort, wo in katholischen Kirchen üblicherweise der Taufstein aufgestellt wurde: nahe beim Eingang zum Gotteshaus, denn die Taufe symbolisiert auch die Aufnahme = den Eingang in die Gemeinde.
Weihwasserbecken, ehemaliger Taufstein
ehemaliger Taufstein, der heute als Weihwasserbecken genutzt wird.
Neben diesem ehemaligen Taufstein finden wir auch in Umfeld der anderen Ein- und Ausgänge Weihwasserbecken aus Stein, die in die Wand eingelassen sind.
Im südlichen Seitenschiff steht ganz im Westen noch einen Tank, aus dem sich die Gläubigen Weihwasser mit nach Hause nehmen können.
Weihwasserbecken am Nordportal
Weihwasserbecken im nördlichen Seitenschiff.
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